Lesen ist eine Fähigkeit, die im Leben von großer Bedeutung ist und von Kindern in der Schule erworben und weiterentwicklet wird. Lesen zu vermitteln, ist nicht nur unsere Aufgabe, sondern unser besonderes Anliegen.
Lesen, die Grundlage des Lernens
Ein gutes Buch eröffnet dem Lesenden neue und interessante Welten. Während der Lesende gedruckte Abenteuer „durchlebt“, wird er ganz unbemerkt in einem umfassenden Maß gefordert und gefördert.
Wortschatz, Sprachgebrauch und Konzentrationsfähigkeit sind weitere wichtige Faktoren, die durch aktives Auseinandersetzen mit der Schrift gebildet und gefördert werden.
Lesen ist außerdem die Voraussetzung dafür, sich Wissen selbst anzueignen und eröffnet durch die Selbstständigkeit alle Türen und Tore.
Wer lesen kann, hat die Möglichkeit, sich überall auch ohne Hilfe zurecht zu finden, denn Lesen gilt als wichtige Schlüsselkompetenz.
Die Kinder der Josefschule sollen Freude an Büchern finden und Lesen als etwas Entspannendes, Interessantes, Lustiges und Anregendes erfahren.
Deshalb ist es unser Ziel, über die Vermittlung von Lesetechniken hinaus die Lesemotivation zu fördern und die Lesefertigkeit weiter auszuprägen. Wir entwickeln von Anfang an, also mit der Einschulung, eine Lesekultur.
Dazu arbeiten wir mit verschiedenen Methoden. Im Leselernprozess arbeiten wir neben der intensiven Arbeit an einem Grundwortschatz mit der Anlauttabelle. Die Kinder haben dadurch bereits im Anfangsunterricht die Möglichkeit, sich ihre Lebenswirklichkeit selbstständig durch das Lesen und Schreiben zu erschließen. Sie lernen sich frühzeitig schriftlich auszudrücken.
Weiterhin pflegen wir in allen Klassen unsere Klassenbibliotheken. Diese werden in der Josefschule gezielt aufgebaut und ständig erweitert. Neue Ganzschriften zählen dabei zu den regelmäßigen Anschaffungen, die im Unterricht ganzheitlich und produktionsorientiert gelesen werden.
Auch unsere große Schulbücherei, die liebevoll durch unsere Elternschaft betreut wird, wird ständig erweitert. Ein- bis zweimal wöchentlich haben unsere Kinder die Möglichkeit, Bücher auszuleihen, um diese zu Hause zu lesen. Oftmals werden sie im Unterricht vorgestellt und Empfehlungen von den Kindern ausgesprochen. Die neuen Erstklässlerinnen und Erstklässler erhalten zu Beginn eine Einführungsstunde, in denen ihnen die Ausleihe und die Schülerbücherei erklärt wird.
Die schön gestaltete Bücherei liegt im Dachgeschoss unseres Hauptgebäudes und wird regelmäßig von den einzelnen Klassen genutzt. Die gemütliche Atmosphäre unterstützt dabei ein genussvolles Lesen.
Ein weiterer Bestandteil unserer Leseförderung ist der Besuch der Bibliotheken im Stadtteil.
Neben der schulinternen Möglichkeit der Bücherausleihe bekommen die Kinder die Gelegenheit, die Stadtteilbücherei in Überruhr kennenzulernen. Anhand einer kleinen Führung werden die Kinder in das Angebot und die Modalitäten der Ausleihe eingeführt.
Darüber hinaus nutzen unsere Lehrerinnen und Lehrer von Zeit zu Zeit die Bereitstellung sogenannter Themenkisten. Hier werden zu bestimmten Unterrichtsthemen Bücherkisten in die Schule gebracht, die den Kindern über mehrere Wochen zur Arbeit zur Verfügung stehen.
Mit besonders viel Freude und Lesemotivation nehmen unsere Schülerinnen und Schüler an unserem Lesewettbewerb teil. Einmal im Jahr führen wir einen schulinternen Lesewettbewerb durch. Dafür bestimmen die Kinder in den einzelnen Klassen nach einem klasseninternen Lesewettbewerb zwei Kinder, die am Schullesewettbewerb teilnehmen dürfen.
Dieser findet an zwei Tagen in unserer Aula statt. Die Kinder lesen jeweils eine geübte Geschichte und einen ungeübten Text vor. Eine Jury bewertet nach verschiedenen Kriterien wie sinnvolle Betonung, angemessene Lautstärke, angemessenes Tempo sowie Anzahl der Versprecher und das Halten des Blickkontakts zum Zuhörer das Vorgelesene. Die vorlesenden Kinder haben natürlich auch ein Publikum, das aus Kindern aus der Klasse und Familienmitgliedern besteht. Als Dankeschön erhält jedes Kind ein Geschenk und eine Urkunde.
Durch das Computerprogramm „Antolin“, das speziell zur Steigerung der Lesemotivation entwickelt worden ist, fördern wir die Lesefreude der Kinder der Josefschule. Es steht in enger Zusammenarbeit mit den Stadtbibliotheken. Dort finden die Kinder eine Menge Bücher, die sie in „Antolin“ bearbeiten können. Und das funktioniert so:
Ein Kind liest ein Buch und beantwortet anschließend im Internet dazu Fragen.
Der Lehrer/ die Lehrerin hat auf einer eigenen Seite in „Antolin“ ständig die Möglichkeit, die Leseleistung der Kinder anhand von verschiedenen Statistiken zu beobachten und durch Ermunterung und Lob noch mehr zu unterstützen.
Eine weiteres Highlight im Bereich der Leseförderung ist die Autorenlesung. In jedem Schuljahr laden wir eine Autorin oder einen Autor zu Lesungen in die Schule ein. Hierbei achten wir darauf, dass verschiedene Bereiche der Literatur den Kindern nahe gebracht werden.
So haben schon bekannte Autoren wie Knister, Fährmann, Vahle unsere Kinder mit ihren Büchern oder Gedichten durch ihre kindgemäßen Lesungen begeistert. Diese werden von der ortsansässigen Buchhandlung unterstützt.
Seit dem Februar 2023 nimmt die Josefschule am Leseförderungsprogramm "MENTOR. e.V." teil. Einzelne Kinder werden von einer Lesepatin einmal wöchentlich im Lesen gefördert. Die Lesepatinnen kommen in die Schule und treffen sich mit "ihrem" Kind in der Schülerbücherei. Lesespiele, Bücher, kleine Texte kommen hier zum Einsatz und vermitteln den Kindern Freude am Lesen. Hier entsteht in der individuellen Zuwendung schnell ein Vertrauensverhältnis.
Alle Ziele und Maßnahmen zur Leseförderung werden regelmäßig durch das Kollegium der Josefschule evaluiert.